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Der Einakter ist ein Bühnenstück, das – wie der Name schon sagt – aus einem einzigen Akt besteht. Er ist also zumeist von geringerem Umfang, obwohl es auch abendfüllende Einakter gibt (z.B. Strindbergs Fräulein Julie), und er kommt zumeist ohne Szenenwechsel aus. Historisch setzt er sich erst in der Mitte des 18. Jahrhunderts langsam durch, z.B. mit Lessings Philotas (1759) oder im Singspiel bei Mozart. Im 20. Jahrhundert wird der Einakter zu einer der beliebtesten Formen des modernen Dramas, in dem es nicht mehr primär um einen komplizierten Handlungsablauf, um die Ausbreitung einer Intrige oder die differenzierte Darstellung von Charakteren geht. Vielmehr steht die Präsentation eines kleinen Ausschnittes aus einer unübersichtlich gewordenen Welt im Mittelpunkt. Die Figuren werden eine kurze Wegstrecke ihres Lebens begleitet. Der Einakter ist häufig durch seinen offenen Anfang und sein offenes Ende charakterisiert. Bekannte Dramatiker dieser Form sind: Beckett, Hofmannsthal, Brecht und Grass.

©rein

Sekundärliteratur