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Rezension

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lat. recensio: Musterung, Zählung

(1) Der Begriff Rezension wird zum einen verwendet im Rahmen der Textkritik. Diese wird zumeist bei alten Handschriften notwendig, deren Originale verschollen oder zumindest nicht mehr eindeutig zu bestimmen sind. Beim Versuch, eine dem Original möglichst nahe kommende Ausgabe eines Textes zu erstellen, werden alle erreichbaren Exemplare und Varianten miteinander verglichen, um zu entscheiden, welcher Wortlaut als authentisch gelten soll. Aus dem authentischen Material (und u.U. nötigen Angaben von fragwürdigen Stellen samt deren Varianten) wird dann die sogenannte kritische Ausgabe des Textes erstellt. Der Begriff Rezension bezeichnet hierbei sowohl das Verfahren des Vergleichens selbst als auch die abschließende Fassung des Textes.

(2) Zum anderen bezeichnet der Begriff die "Besprechung" - und das heißt fast immer: die Analyse und kritische Würdigung - von literarischen Werken, Konzertveranstaltungen, Fernsehsendungen, Filmen und Aufführungen von Bühnenwerken (Sprech-, Musik- und Tanztheater) im Kulturteil ("Feuilleton") von Tages- oder Wochenzeitungen. In wissenschaftlichen Zeitschriften beschränken sich Rezensionen auf die Behandlung von Texten mit eindeutig wissenschaftlichem Anspruch. Es wird dabei größerer Wert auf den Darstellungs- als auf den Kritikteil der wissenschaftlichen Rezension gelegt.

© JK