Pentameter

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griech. pente: fünf; metron: Maß

Entgegen seines Namens ist auch der Pentameter ein sechshebiger Vers, der wie der Hexameter ein vorwiegend daktylisches Metrum aufweist. Der Pentameter ist jedoch metrisch strenger definiert als der Hexameter: nach der dritten und sechsten Hebung fallen die Senkungen weg. Das führt dazu, daß die dritte und vierte Hebung unmittelbar aufeinanderfolgen, also einen sogenannten Hebungsprall bilden, der als deutliche Zäsur spürbar wird. Diesen Hebungsprall kann man als das eigentliche Charakteristikum des Pentameters bezeichnen. So etwa im zweiten Vers der dritten Römischen Elegie Goethes (S. 399):

Glaub es‘, ich denke nicht frech, denke nicht niedrig von dir.

- u u - u u - / - u u - u u -

(u = unbetonte Silbe;  -  = betonte Silbe)

Der Pentameter kommt fast nur in Kombination mit dem Hexameter vor und bildet dann ein Distichon.

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