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Platon

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* 427 v. Chr.
† 347 v. Chr.

Philosoph

Der Philosoph Platon ist ein radikaler Feind der Sophistik. Zwar geht auch er - wie die Sophisten - davon aus, daß unser Wissen von dem Sein der Welt, nicht vollständig mit der Wirklichkeit übereinstimmt. Gewiß gibt es eine Art Überredung durch die sinnliche Wahrnehmung, die die Dinge nicht so erscheinen läßt wie sie sind, sondern in ihrer stets wechselnden Erscheinung. Doch hinter der Welt der Erscheinungen gibt es eine Welt der Ideen, die unwandelbar ist und deren Erkenntnis zur zeitlosen Wahrheit führt. So existiert z.B. in der moralischen Welt eine Vorstellung von Tugend, die sich entweder auf tradierte Werte der Vorväter stützt oder auf die vorbildliche Lebensweise eines Staatsmannes. Dieser der Erfahrungswelt abgewonnene Tugendbegriff wird von Platon mit Mißtrauen betrachtet. Denn diesem Begriff fehlt das Bewußtsein dafür, warum die eine Handlung gut und die andere Handlung schlecht ist. Aus dieser Relativierung der Wirklichkeit und der Tugend zieht die Sophistik nun den Schluß, daß es keine allgemeingültigen Maßstäbe für richtiges Denken und Handeln gibt und somit demjenigen alles erlaubt ist, der zu seiner Sicht der Dinge überreden kann. In Abgrenzung zu dieser Auffassung kommt Platon zu der Überzeugung, es sei die Aufgabe der Philosophie, eine Tugend jenseits der Sphäre der Erfahrung zu erkennen und dem Bürger aufzuzeigen. Diese Belehrung erfolgt im Interesse der sittlichen Grundlegung des Staates und der Erziehung der Bürger.

©rein

Wichtige Schriften

Sekundärliteratur

  • J.F. Findlay: Platon und Platonismus. Eine Einführung, Weinheim 1994.
  • M. Suhr: Platon, Frankfurt/M.u.a.1992.
  • B. Zehnpfennig: Platon zur Einführung, Hamburg 1994.