Zeugma

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Unter dem Zeugma versteht man die rhetorische Figur der Worteinsparung. Meist sind mehrere Objekte – d.h. gleichgeordnete Wörter (Hauptwörter) – mit nur einem Prädikat – also einem syntaktisch übergeordneten Satzteil (Adjektiv, Verb) – verbunden. Die Besonderheit ist nun, daß das Prädikat nur zu einem dieser zugeordneten Objekte im eigentlichen Sinne paßt. Ein Beispiel von Cornelius Nepos (um 100-25 v. Chr.) aus dem Hannibal: "Von Mago überliefern einige, er sei durch einen Schiffbruch, andere, er sei von seinen eigenen Sklaven ermordet worden." Bei Laurence Sterne lesen wir: "Er hob den Blick und ein Bein gen Himmel." Dieses zweite Beispiel macht deutlich, daß das Zeugma nicht nur aus Bequemlichkeit verwendet wird, sondern vor allem, um bewußt Komik zu erzeugen.

©rein