Bericht

Drucken

Der journalistische Bericht wird oft als der größer geratene Zwillingsbruder der Nachricht bezeichnet. Viele Charakteristika der Nachricht - von der Objektivität über die Anordnung ihrer Elemente mit absteigender Wichtigkeit bis zur Verständlichkeit der Sprache - gelten auch für den Bericht. Aufgrund seines größeren Umfangs können hier allerdings mehr Zusammenhänge dargestellt, Hintergründe und Vorgeschichte der Ereignisse vertieft und interpretiert werden. Die sachliche Analyse steht im Mittelpunkt. Wenn etwa von Konferenzen oder Parteitagen berichtet wird, sollte dem genauen Zitieren besondere Aufmerksamkeit gelten. Immer muß klar sein, wer was gesagt hat. Der richtige Gebrauch des Konjunktivs (und wie man ihn im Interesse der Lesefreundlichkeit geschickt vermeidet) gehören zu den handwerklichen Grundvoraussetzungen.

Häufig ist es erforderlich, aus einem breiten Informationsangebot einer Veranstaltung das für den Leser, Zuhörer oder Zuschauer Neue, Wichtige oder Interessante herauszufiltern. Dann gilt im Zweifelsfall: Den Journalisten interessiert das Haar in der Suppe mehr als die Suppe selbst. Wenn der Berichterstatter nicht nur das Ereignis meldet, sondern auch die Atmosphäre und eigene Wahrnehmungen schildert, kann der Bericht in eine Reportage übergehen.

© SR

Sekundärliteratur