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griech. metrike techne: die das Silbenmaß / Metrum betreffende Kunst

Unter Metrik versteht man die Lehre vom Versmaß. Sie umfaßt nicht nur die Bestimmung der einzelnen Versfüße, vielmehr schreitet sie vom Versfuß als kleinster Einheit fort und untersucht deren Abfolge und Anzahl innerhalb eines Verses und fragt nach Zäsuren, um so schließlich das Versmaß eines ganzen Verses bestimmen zu können.

Ein Vers von Gryphius aus dem Gedicht Es ist alles eitell beispielsweise lautet (S. 268 f.):

DU sihst / wohin du sihst nur eitelkeit auff erden.

Eine metrische Beschreibung dieses Verses könnte etwa so aussehen: Es handelt sich um einen auftaktig alternierenden, d.h. jambischen, Sechsheber, der durch eine deutliche Zäsur nach der dritten Hebung unterteilt ist. Dieses Versmaß nennt man Alexandriner. Nachdem man einen einzelnen Vers analysiert hat, untersucht man den Aufbau einer Strophe. Die antiken Oden beispielsweise zeichnen sich durch strenge metrische Vorgaben für jeden einzelnen Vers aus, so dass man das dem jeweiligen Gedicht zugrundeliegende Odenmaß erst bestimmen kann, wenn man sämtliche Verse einer Strophe genau beschrieben hat.

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Quelle

Sekundärliteratur